Warum Ostern für Christen so wichtig ist

Das heutige Israel bestand damals aus den Gebieten Judäa, Galiläa und Samarien. Drei Jahre lang war Jesus mit seinen Jüngern dort unterwegs, predigte zu den Menschen und tat Wunder. Viele glaubten, er sei der schon im Alten Testament angekündigte Messias, der sein Volk von der Fremdherrschaft der Römer befreien würde. Als er vor dem jüdischen Passahfest nach Jerusalem kam, erwarteten sie, dass dies der erste Schritt dazu wäre, und jubelten ihm begeistert zu. Weil sie ihm zu Ehren Palmzweige auf die Straße warfen, nennt man den Sonntag vor Ostern Palmsonntag.

Aber eine politische Revolution war nicht das Ziel von Jesus. Im Gegenteil, er wusste, was Gott ihm zumuten würde. Deshalb gestaltete er das letzte Essen mit seinen Jüngern auf ganz besondere Weise. Er wusch ihnen die Füße als Zeichen seiner Dienstbereitschaft und teilte in einer besonderen Zeremonie Brot und Wein aus mit der Aufforderung, dies zum Gedenken an ihn immer wieder zu tun. Deshalb feiern die Christen bis heute das Abendmahl – die konkreten Zeichen von Brot und Wein symbolisieren, dass sein Leib gebrochen und sein Blut vergossen wurde.

Danach ging Jesus mit einigen Jüngern in den Garten Gethsemane, um sich im Gebet auf das vorzubereiten, was mit ihm geschehen würde. Tatsächlich erschienen römische Soldaten und nahmen ihn fest. Er wurde nicht nur durch die jüdischen Hohenpriester und den römischen Statthalter Pontius Pilatus verhört, sondern auch gefoltert und verspottet. Sein Todesurteil wurde auf grausame Weise vollstreckt – zuerst musste er sein Kreuz selbst bis zum Richtplatz Golgatha schleppen, dann wurde er daran festgenagelt und hing dort, bis er starb. Das geschah am Freitag, so dass bis heute der Karfreitag für alle Christen ein trauriger Gedenktag ist.

Am Samstag fand dann das Passahfest statt. Der Leichnam von Jesus wurde abgenommen und in einem Höhlengrab untergebracht, um das Fest nicht zu stören. Ein dicker Stein verschloss es. Aber als am Sonntagmorgen einige Frauen zum Grab kamen, um den Toten wie üblich einzubalsamieren, war der Stein weggerollt und keine Leiche vorhanden. Jesus lebt – er ist auferstanden und zeigt sich zunächst den Frauen, dann seinen Jüngern, die sich ängstlich und ratlos verkrochen hatten. Das macht Ostern so wichtig für die Gläubigen aller christlichen Konfessionen. Die Auferstehung, die Überwindung des Todes, beweist die Allmacht Gottes. Ihm ist nichts unmöglich. Ihm kann jeder sein Leben anvertrauen und gewiss sein, dass er auch nach dem Tod bei Gott leben wird.